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Paochui und Sanshou
Traditionelles Taiji Quan in der von mir unterrichteten Form wirkt sich ordnend und energetisierend auf den gesamten Organismus, also auch auf das Gehirn aus. Spricht man von Yangstil-Taiji, so denkt man automatisch an weite Positionen und langsame, fließende Bewegungsabläufe. Es hat sich aus der Anfangszeit des traditionellen Yang-Stils allerdings eine Soloform namens Paochui (Kanonenfaust) erhalten, deren Bewegungen zum größten Teil schnell ausgeführt werden, um die sogenannte Explosivkraft (Fajing) zu entwickeln. So können ohne verstandesmäßige Aktivierung auf reflektorischer Ebene Präsenz und Wachheit entstehen.
Paochui hat zwei Teile, die deckungsgleich zusammenpassen und daher mit einem Partner geübt werden können, wobei jeder Angriff geblockt und gekontert wird. In diesem Fall spricht man von Sanshou (Lösen der Hände). Sanshou zählt zu den fortgeschrittenen Übungen des Taiji Quan und ist eine exzellente Trainingsmethode. Selbstverständlich werden die Bewegungen am Anfang langsam ausgeführt und erst mit fortschreitender Sicherheit wird das Tempo gesteigert.
Paochui und Sanshou sind Taiji-Übungen mit Yang-Charakter. Somit eignen sie sich ausgezeichnet für ein Ausgleichen energetischer Disharmonien und zum Entfernen von Schlacken aus dem Organismus, sodass das Training deutlich positive Effekte erzielt. Dazu ist es nötig, die Übungen auf hohem Niveau auszuführen. Dies kann nur gelingen, wenn die Schüler unter Anleitung ihres Lehrers passende und notwendige Veränderungsprozesse in ihrem Gehirn vollziehen. Ohne Energie und Motivation geht hier nichts! Zusätzlich müssen Schüler und Lehrer gemeinsam eine Atmosphäre der Freude und Begeisterung schaffen.
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