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Meditation und Daoistische Meditation
Meditation
In den westlichen Industrieländern boomt derzeit Meditation, auch als Ausdruck eines verstärkten Bedürfnisses nach Spiritualität. Diese Meditation hat zum Endziel, das Bewusstsein des Übenden in einen Zustand zu versetzen, in dem es zu einer unmittelbaren Erfahrung des „Erwachens“, der „Erleuchtung“ kommt. Das ist eine komplexe Aufgabe, die viele Jahre, eher sogar Jahrzehnte, intensiven Übens erfordert.
Daher bin ich der Meinung, dass ein klarer Lehrweg eingeschlagen werden sollte, bei dem es von Anfang an positive und spürbare Effekte gibt, die im Laufe der Zeit das eigene Energiefeld deutlich verstärken und zusätzlich zu einer Egoreduktion führen. (Siehe unten)
Buddhistische Meditation in Myanmar – Michaela KoberIm westlichen Kulturkreis kommen bei der Meditation Techniken zum Einsatz, die zu einer „Beruhigung und Entspannung“ führen sollen. Hier stellt sich zwangsläufig die Frage, ob Beruhigung und Entspannung gut geeignet sind, sich mit übergeordneten und energiereichen (göttlichen) Kräften in Verbindung zu setzen. Nach Jahrzehnten des Lernens und Lehrens glaube ich nicht mehr daran. Wer sich beruhigen und entspannen möchte, sollte ein Wellness-Hotel aufsuchen.
Die Verbindung zu höheren Kräften gelingt wohl nur, wenn das eigene Ego durch geeignetes hartes Training zurückgebildet wird. Dabei gilt es, Körper, Energie und Geist zu einer Einheit werden zu lassen, was daoistisch gesehen dem Weg der Natur entspricht. Die Faktoren Körper und Energie werden im Westen meist sträflich vernachlässigt. Spirituelle Wege nur als Schulung des Geistes zu verstehen, ist ein Missverständnis.
Aus dem Gesagten ergibt sich in dem von mir vertretenem daoistischen Lehrgebäude, dass Faktoren wie Aufrichtung der Wirbelsäule, deren Bewegungsfähigkeit, Atmung, sowie Lenkung der Energie (ohne Einsatz von Vorstellungskraft!!!) zunächst mit Hilfe von Qigong oder Taiji Quan trainiert werden müssen, bevor sinnvoll mit Meditation begonnen werden kann.
Daoistische Meditation
Die Königsdisziplin des Lebens
Seit Jahrzehnten erforsche ich die Auswirkungen höherer Kräfte auf das menschliche Leben. Bei meinen zahlreichen Trainingsaufenthalten in Asien war es mir vergönnt, von hervorragenden Lehrern unterrichtet zu werden. Dabei konzentrierte ich mich vor allem auf Taiji Quan, Qigong, TCM und Daoistische Meditation.

Daoistische Meditation – Shifu Oswald Elleberger
Asien hat nachweislich die älteste und meiner Beurteilung nach auch die bedeutendste spirituelle Tradition. Den Menschen des westlichen Kulturkreises kann sich die Tiefe dieser Traditionen nur unter völliger Aufgabe westlichen Denkens und Tuns erschließen. Schon bei meinen ersten Aufenthalten in Asien vor 45 Jahren wurde mir klar, dass es für spirituelle Weiterentwicklung notwendig sein würde, neben meinem Gehirn auch meinen gesamten Organismus tiefgreifend umzubauen. Anders sind diese Disziplinen nie in ihrer grundlegenden Bedeutung zu erfassen. Rückblickend glaube ich behaupten zu dürfen, dass mir zumindest Teile dieses Umbaus gelungen sind.
Meine Bestimmung ist das Unterrichten im Westen. So war es von Anfang an notwendig, die von mir in Asien aufgenommenen und umgesetzten Inhalte für Menschen des westlichen Kulturkreises zugänglich zu machen. Dies war eine herausfordernde und langwierige Aufgabe, der ich mich unter Aufbietung aller Kräfte widmete. Schließlich entstand eine Synthese westlicher und östlicher Methoden, die einen großartigen Vorteil hat: Sie funktioniert – und zwar in jedem Kulturkreis!
Daoistische Meditation – Drei SchätzeDa die Meditation der Verbindung mit höheren Kräften dienen sollte, ist es am Beginn nötig, passende Voraussetzungen zu schaffen. Das chinesische Weltbild sieht dafür die Entwicklung von Körper, Energie und Geist in ihrem Zusammenwirken vor. Sich ohne vorbereitende Übungen hinzusetzen und zu meditieren halte ich für sinnlos, da Meditation eine Ganzheitsdisziplin ist und eine ausschließliche Aktivierung des Geistes mit Sicherheit unzureichend ist.
Ziel der Meditation ist meistens, den menschlichen Organismus so zu verändern, dass es zu einer unmittelbaren Seinserfahrung kommt. Man bezeichnet dies meist als „Erleuchtung“ oder „Erwachen“. Dieses Endziel ist nur unter unendlichen Mühen zu erreichen, sodass ich mir zur Aufgabe gemacht habe, wenigstens den Weg in die richtige Richtung aufzuzeigen. Allein das Beschreiten dieses Weges verschafft hohe Befriedigung, selbst wenn die Erleuchtung nicht erreicht werden sollte.
Meditation in der von mir unterrichteten Form soll den Kopf klären und das Energieniveau beträchtlich erhöhen. Eine Verwirklichung eigener Vorstellungen (Egogefahr!) wird nicht angestrebt. Durch den Unterricht werden Voraussetzungen geschaffen, die jahrtausendealten Befehle umzusetzen:
Kopf leicht!
Nicht denken!
Energie abstrahlen und lächeln!
Mehr ist nicht erforderlich!
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