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Der traditionelle Lehrweg

Fortgeschrittene trachten danach, dem traditionellen Lehrweg zu folgen

  • Dem daoistischen Ganzheitsmodell folgend, gibt es nur Maßnahmen, die Körper, Energie und Geist gleichzeitig und in ihrem Zusammenwirken fordern. Das gilt auch für das Leben!
  • Weniger die Methode entscheidet über Effekte als das „Wie des Tuns“, das sich ausschließlich nach dem Weg des Universums richten muss und vom demütig und motiviert Ausübenden abhängt.
  • Einzig der Effekt ist wichtig, nicht die Befolgung von starren Regeln, die nicht dem Lauf des Universums entsprechen. Das Ergebnis muss kraftvoll und klar sein.
  • Das Erleben zählt, nicht die geistige Betrachtungsweise. Ein häufiges Benutzen der Vorstellung hat manipulativen Charakter und stärkt das Ego, was nicht das Ziel sein darf!
  • Im Sinne eines Regelkreises benötigt das Tun die Rückmeldung. Dafür ist das häufig praktizierte Hineinhorchen unpassend. Man hat es schon oft genug gemacht, sodass neue Ergebnisse kaum zu erwarten sind. Außerdem wird beim Hineinhorchen die Rückmeldung durch das Ego verfälscht und an Gewohntes angepasst (Projektion in die Vergangenheit). Indem man heraushorcht (Projektion in die Zukunft), kann die Rückmeldung, die tatsächlich aus der Peripherie zum Gehirn gesendet wurde, ungehindert empfangen werden. Erst so wird Weiterentwicklung möglich.
  • Es geht um ein einfaches Tun als Werkzeug höherer Kräfte. Je weniger Ego, desto besser können diese Kräfte mit mir kommunizieren.

Daoismus in Therie und Praxis

  • Theorie (Yin) und Praxis (Yang) gehören untrennbar zusammen. Die Theorie ist die „Landkarte“, der in der Praxis gefolgt wird.
  • Traditionell lernt man mit Hilfe des Lehrers, weil nur dieser erkennt, ob man sich egogeleiteten Fehlinterpretationen hingibt.
  • Es wird Jahre des Übens, der Rückmeldung, der Korrektur und des neuerlichen Tuns erfordern, um deutlich merkbare und reproduzierbare Ergebnisse zu erzielen. Auf dem gesamten Weg ergeben sich faszinierende Einblicke in das Leben.
  • Über den Verstand sind eingefahrene Hirnprogramme nicht veränderbar, weil diese in jeder Zelle des Organismus verankert sind. Benötigt werden Unmengen an Energie! Alle Versuche, über Gefühle positiv verändernd einzugreifen, werden scheitern.
  • Die langsame Ausführung in den Übungen dient dazu, die Gewebe (Faszien) und die einzelnen Zellen des gesamten Organismus (Gehirn) in einen höheren Erregungszustand zu bringen (Ausdehnungsprinzip). Die entstehende Weite schafft Klarheit im gesamten Organismus, auch im Kopf. Dies muss sich im Gesicht (Freude) ausdrücken! Wer langsam übt, um im Stehen einzuschlafen, hat noch viel zu lernen.
  • In der Übungspraxis arbeite man unablässig mit Veränderung von Spannungen, die Ausdruck unterschiedlicher Erregungszustände des Gehirns sind.
  • Glück erzeugt man selbst von innen, statt es von außen zu erwarten.
  • Stets gilt es, im Augenblick „Da“ zu sein. Nur dieser Zustand entspricht dem wahren Selbst. Nicht denken. Tun, was zu tun ist und sich über das Ergebnis freuen.

Aus dem Üben für das Leben:
Kopf leicht!
Nicht denken!
Energie abstrahlen und lächeln!

Version September 2025

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